Dr. Hans Mathias Kepplinger
Professor für Empirische Kommunikationsforschung
am Institut für Publizistik der Universität Mainz

Laufende Forschungsprojekte

  • Skandaldynamik
    Untersucht wird der Einfluss von Art und Intensität der Darstellung von Missständen in den Medien auf die Vorstellungen der Bevölkerung von Missständen, die Identifikation von Schuldigen und die Forderungen nach Sanktionen. Besondere Beachtung finden die Wechselwirkungen zwischen Kognitionen (Vorstellungen) und Emotionen. Grundlagen sind eine Serie von aufeinander abgestimmten Inhaltsanalysen der Medienberichte und Befragungen der Bevölkerung anhand von mehreren Fällen – der Gehaltsaffäre 2005/06, dem Einsturz der Eissporthalle in Band Reichenhall, der VISA-Affäre, der Tätigkeit Gerhard Schröders für Gazprom und der Bespitzelung von Journalisten durch den BND. Die Befragungen wurden telefonisch durchgeführt. Die Datenerhebung ist abgeschlossen, die Auswertung läuft.  - DFG Projekt mit Sandra Siebert -
  • Der Einfluss der Medien auf Strafverfahren
    Untersucht wird durch eine Befragung von Richtern, Staatsanwälten, Anwälten und Gerichtsreportern der von ihnen erlebte und beobachtete Einfluss der Medien auf das Verhalten im Strafprozess. Dabei geht es um den Ablauf des Verfahrens, die Urteilsbildung- und Begründung sowie die instrumentelle Nutzung der Medien vor allem durch Staatsanwälte und Verteidiger. Mit Unterstützung der zuständigen Ministerien wurden in fünf Bundesländern 447 Richter, 271 Staatsanwälte, 35 Verteidiger und 29 Gerichtsreporter Personen befragt. Die Befragung wurde online durchgeführt. Die Datenerhebung ist abgeschlossen, eine Grundauswertung der Daten liegt vor. - Mit Rudolf Gerhardt, Thomas Zerback und Katja Griesenbeck -
  • Die Rationalität von Politik und Medien
    Untersucht werden die Grundlagen rationalen Verhaltens in Politik und Medien durch eine vergleichende Befragung von 187 Bundestagsabgeordneten und 235 Berliner Korrespondenten. Die Befragung wurde im Frühsommer 2008 schriftlich durchgeführt. Ein Teil der Befragten urteilt über ihre eigene Tätigkeit, ein Teil über die Tätigkeit der jeweils anderen Berufsgruppe (Fragebogenexperiment). Dadurch können in einem 2x2-faktoriellen Design die Grundlagen rationalen Verhaltens in der Politik und in den Medien mit den Vorstellungen Politiker  und Journalisten von den Grundlagen rationales Verhaltens in den jeweils anderen Bereichen miteinander verglichen werden. Die Datenerhebung ist abgeschlossen, eine Grundauswertung der Daten liegt vor.
  • Reziproke Effekte
    Untersucht wird in einer Serie von Befragungen der Einfluss der Medien auf die Protagonisten der Berichterstatter - jene, über die die Medien berichtet haben oder in absehbarer Zeit berichten werden. Dabei geht es um ihre Mediennutzung, um den Einfluss der Medien auf ihre Kognitionen, Emotionen und Verhaltensweisen, sowie die Wechsewirkungen zwischen den genannten Faktoren. Ein Schwerpunkt liegt auf den pro-aktiven Efekten der Medien, dem Einfluss von erhofften oder befürchteten Medienberichten auf das Verhalten der Protagonisten. Befragt wurden Bundestagsangeordnete, Landtagsabgeordnete, leitende Mitarbeiter von Großunternehmen, leitende Mitarbeiter von großen Verbänden, Richter, Staatsanwälte und Verteidiger. Eine vergleichende Analyse der Befragungsergebnisse liegt vor.